Hirtenhabitus, ethnotouristisches Feld und kulturelles Kapital : zur Anwendung der "Theorie der Praxis" (Bourdieu) im Entwicklungskontext : Himba-Rindernomaden in Namibia unter dem Einfluss des Tourismus

Rothfuss, E.

Seit der namibischen Unabhängigkeit 1990 sehen sich die Himba, halbnomadische Viehzüchter der Trockensavannen im Nordwesten, einem zunehmenden internationalen Tourismus ausgesetzt, der diese «roten Nomaden» als «Relikte» des «alten» Afrika vermarktet. Ausgehend von Bourdieus Konzepten Habitus, Feld und Kapital, die die zentralen Axiome seiner «Theorie der Praxis» bilden, werden die Wahrnehmungs-, Denk- und Handlungsmuster der «bereisten» Himba hermeneutisch beleuchtet. Auf der Grundlage von qualitativ erhobenen Kulturtexten wurde ein Handlungsmodell entwickelt, das den idiographischen und theoretischen Raum in eine dialektische Verbindung bringt. Ziel der Ausführungen ist es, der wenig theoriegeleitelen Tourismusforschung einen Impuls zu verleihen. Gleichzeitig leistet diese Studie einen Beitrag zu einer Neuorientierung der geographischen Entwicklungsforschung hin zu einer geographischen Sozialforschung in Entwicklungsländern. Auf der Grundlage dieses soziallheoretischen Ansatzes werden die Rationalitäten und die inhärenten lokalen Handlungslogiken der Himba-Gesellschaft im Kontext des globalen Einflussfaktors Tourismus begreifbar.

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Rothfuss, E.: Hirtenhabitus, ethnotouristisches Feld und kulturelles Kapital : zur Anwendung der "Theorie der Praxis" (Bourdieu) im Entwicklungskontext : Himba-Rindernomaden in Namibia unter dem Einfluss des Tourismus. 2006. Geographisch-Ethnographische Gesellschaft Zürich.

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